Heute ist der Tag der Buchenwälder!

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Sachenwald, Naturschutzgebiet Billetal in Schleswig-Holstein
Foto ▸ Robin Wood/ Jana Ballenthien

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Gefällte Buche am Wegesrand im Semenic Nationalpark in den Karpaten Rumäniens.
Foto ▸ ROBIN WOOD/ Jana Ballenthien

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Sachsenwald, Naturschutzgebiet Billetal, Schleswig-Holstein
Foto ▸ ROBIN WOOD/ Jana Ballenthien

Heute, am 25. Juni 2019, ist der Tag der Buchenwälder. Zum ersten Mal wird den Buchenwäldern damit ein Tag gewidmet. Und das haben sie dringend nötig. Warum gerade die Buche? Sie ist die Baumart, die natürlicherweise in großen Regionen der EU die Baumartenzusammensetzung in den Wäldern prägen würde. Angepasst an die klimatischen Verhältnisse und an die Böden haben Buchen(misch)wälder über einige Jahrhunderte hinweg stabile arten- und strukturreiche Ökosysteme entwickelt. Auch unter den heutigen klimatischen Bedingungen zeigen die noch bestehenden Wälder, dass ihr Waldinnenklima gute Chancen hat, neue Herausforderungen wie Trockenheit und Hitze zu meistern. Naturnah belassene Buchenwälder sind ein enormer Feuchtigkeitsspeicher, haben ein kühleres Mikroklima als ihre agrarische Umgebung oder Nadelmonokulturen und sind damit gewappnet gegen Hitzeperioden und andere Extremwetterlagen. "Schadinsekten" haben es schwer, ihnen zuzusetzen. Durch all diese Voraussetzungen haben sie nicht nur eine hervorragende Chance in Zeiten des Klimawandels zu bestehen, ihr Erhalt ist gleichzeitig eine wichtiger Ansatzpunkt, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Der Schutz der Buchenwälder ist in Deutschland, aber auch in der gesamten EU nicht ausreichend. Zwar wurden auf den Tag genau vor acht Jahren fünf deutsche Buchenwaldgebiete als UNESCO-Weltnaturerbestätten anerkannt. Das war ein guter Anfang. Doch in Deutschland sind nur noch knapp 5 % der Waldfläche mit Buchenwald bewachsen. Und dieser wird bei weitem nicht überall geschützt oder zumindest naturnah bewirtschaftet.

In anderen Ländern, wie zum Beispiel Rumänien, der Ukraine, oder Slowakei, schreitet die Zerstörung uralter Buchenwälder in rasantem Tempo voran. Wirtschaftliche Interessen wiegen deutlich schwerer als ökologische Zielsetzungen. Die karpatischen Buchenwälder sind noch weitaus älter und haben riesige zusammenhängende Flächen. Wir brauchen solche großen Gebiete, damit die Tiere dort gänzlich ungestört von menschlichen Einflüssen leben können.

Deshalb fordern wir und andere Umweltorganisationen den Schutzstatus für alte Wälder zu erhöhen und eine Pfadumkehr der Forstwirtschaft zu einer naturnahen Waldbewirtschaftung, sowie einen Umbau der Plantagenwirtschaft hin zu struktur- und artenreichen Wäldern. Dabei gilt: je weniger Mensch desto mehr Natur.

Dass die BBIWS (BundesBürgerInitiative WaldSchutz) einen Tag der Buchenwälder ausgerufen hat, war längst überfällig. Gemeinsam mit der Naturwaldakademie Lübeck und der Succow Stiftung unterstützen wir dies mit großer Begeisterung. Schirmherr des Tags der Buchenwälder ist der Waldexperte Professor Hans Knapp.

In Deutschland und anderswo setzt sich ROBIN WOOD seit Jahrzehnten für eine naturnahe Waldbewirtschaftung und den Erhalt von Urwaldstrukturen ein. Aktuell kämpfen wir an der Seite von EuroNatur und unserer rumänischen Partnerorganisation AgentGreen für den Erhalt der alten rumänischen Wälder, die den noch größten zusammenhängenden Buchenwaldbestand in der EU bereithalten.

Mehr darüber findet ihr hier:

Wir haben die rumänischen Urwälder besucht

Keine Abholzung in rumänischen Nationalparks und Natura-2000-Gebieten!

Petition "Save Paradise Forests"