Hafenkran besetzt
ROBIN WOOD-AktivistInnen fordern: Kohleausstieg jetzt!
Wo sonst im Hafen von Königs Wusterhausen Braunkohle aus der Lausitz für das Berliner Vattenfall-Kraftwerk Klingenberg verladen wird, hängt seit heute früh ein Banner: „Kohle killt Klima“ steht auf dem Transparent. Zwei KletterInnen haben sich daneben abgeseilt. Unter dem Kran wartet ein bereits zum Teil beladenes Kohleschiff. Die AktivistInnen fordern den Ausstieg aus der Kohleverstromung und das Ende des Braunkohletagebaus in der Lausitz.
Mit der Aktion wollen sie ein Zeichen setzen für „Klimaschutz von unten“. Am Wochenende startet der Klimagipfel in Paris. Es geht darum, politisch Druck zu machen, damit der Kohleausstieg hier und jetzt passiert.
Ankündigungen von politischer Seite, die Dekarbonisierung einzuleiten, gibt es viele. Aktuell hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks verkündet, sich für einen Kohleausstieg in 20 bis 25 Jahren einzusetzen. Tatsächlich aber hat die Kohle-Lobby bislang immer noch die Oberhand behalten. Der Großteil der 250 Großkraftwerke hierzulande wird weiterhin mit Kohle befeuert. In Hamburg-Moorburg weihte Vattenfall sogar gerade mit einem Feierakt ein riesiges neues Kohlekraftwerk ein.
ROBIN WOOD fordert die konsequente Energiewende: Energiesparen und Umstellen auf eine dezentrale Versorgung auf Basis von 100 Prozent Erneuerbaren Energien.
Das Bündns Kohleausstieg Berlin hat heute in einem Presse-Statement auf die Kranbesetzung Bezug genommen und seine Forderungen bekräftigt: die Abschaltung des Kraftwerks Klingenberg bis 2016, ein Ende aller weiterer Tagebaupläne in der Lausitz sowie verpflichtende Maßnahmen zur Reduzierung des Sulfateintrages in die Gewässer.
Die beiden BesetzerInnen machten sich um fünf vor zwölf Uhr daran, den Kohle-Kran wieder frei zu geben. Sobald sie unten waren, wurde der wartende Kohlefrachter weiter beladen. Ein Arbeiter winkte den AktivistInnen zu und wünschte ihnen „viel Erfolg“ für die weitere Arbeit.
In einem Interview mit der jungen welt nimmt Robin Wood-Energiereferent Philip Bedall Stellung zu der Klimaschutz-Aktion.