Orang Utan Mutter mit Kind im Tropenwald

Hände weg vom Tropenwald!

02. Mai 2019
Tropenwald
Ute Greiser
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Aktion am Futtersilo des Futter- und Fleischproduzenten Rothkötter: Kein Tropenwaldraubbau für Tierfutter!
Knut Hildebrandt
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Auch für Kakao wird Tropenwald abgeholzt, so dass z.B. Schokohasen mitschuldig sind an Armut, Umweltzerstörung und Kinderarbeit im Kakaoanbau
Mighty Earth (Hintergrundfoto)
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Neuer Tropenwaldflyer als kostenlose Druckversion erhältlich im robinwood-shop.de
Blog

Die tropischen Wälder sind eine Schatzkammer des Lebens, die Klimaanlage der Erde und dienen vielen Millionen Menschen als Lebensgrundlage. Zu den tropischen Wäldern gehören sowohl die tropischen Regenwälder zum Beispiel im Kongo-Becken oder auf Borneo, als auch Trockenwälder wie der Gran Chaco in Argentinien.

Nirgends sonst auf der Welt gibt es eine solche Vielfalt an Pflanzen und Tieren.

Die Tropenwälder beheimaten mehr als die Hälfte aller lebenden Arten. Sie speichern außerdem gigantische Mengen Kohlendioxid. Die Verdunstung über ihre Kronen schirmt die Erde zusätzlich vor übermäßiger Sonneneinstrahlung ab. Das macht sie unverzichtbar für das Weltklima. Werden diese Wälder gerodet, werden gigantische Mengen Treibhausgase freigesetzt und die regionalen Wasserkreisläufe zerstört. Insgesamt ist die Entwaldung für etwa ein Fünftel der gesamten menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Weltweit hat der Mensch bereits einen Großteil der Wälder vernichtet, vor allem in den Tropen. Zahlreiche Arten drohen auszusterben. Große Säugetiere wie Orang-Utans, Waldelefanten und Tiger sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Unzählige Menschen, darunter viele indigene Gemeinschaften, haben ihre Lebensgrundlage und ihr Zuhause bereits verloren.

Hauptschuld daran hat unsere Nachfrage nach Fleisch, Palmöl, Biokraftstoffen oder Gummi, wofür immer mehr Flächen benötigt werden. Rund 80 Prozent der Entwaldungen weltweit gehen auf das Konto der kommerziellen Landwirtschaft sowie Holz- und Zellstoffplantagen. Die Gründe für Entwaldungen sind von Region zu Region unterschiedlich. In Südamerika ist es vor allem die Nachfrage nach Sojafutter und Fleisch, in Indonesien die Produktion von Palmöl und Zellstoff, die den Wald schwinden lässt. In anderen Teilen Asiens ist es der enorme Bedarf nach Kautschuk für Autoreifen und in Westafrika der Kakaoanbau, für den gerodet wird.

Entwaldungen für Agrarprodukte gehen oft Hand in Hand mit Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit und Landrechtskonflikten. ROBIN WOOD betrachtet daher Umweltzerstörung sowie soziale und wirtschaftliche Fragen zusammen.

Selbstverpflichtungen der Unternehmen und Zertifizierungen alleine sind keine Lösung. Stattdessen brauchen wir verbindliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen, die den Import von Produkten aus Entwaldung und unmenschliche Arbeitsbedingungen sicher ausschließen.

Kein Tropenwald im Futtertrog!



Nach der Weidehaltung für Rindfleisch ist der Sojaanbau der stärkste Treiber für Entwaldungen in Südamerika. Die heutige Massenproduktion von Fleisch, Eiern und Milch in Deutschland ist im extremen Maße abhängig von Importen von Sojafuttermitteln. Allein um den deutschen Bedarf an Sojafutter abzudecken, wird eine Fläche von der Größe Mecklenburg-Vorpommerns benötigt. Nach dem brasilianischen Amazonas-Regenwald müssen dort nun vermehrt ökologisch wertvolle Trockenwälder wie der Gran Chaco für den Sojaanbau weichen. Entschärfen werden sich die Probleme erst, wenn auch die Nachfrage nach Soja nicht immer weiter zunimmt und deutlich weniger Tiere gehalten werden.

Kein Tropenwald im Tank



Palmöl steckt in zahlreichen industriellen Lebensmitteln, in Reinigungsmitteln, in Kerzen und im Tierfutter. Weniger bekannt ist allerdings, dass mittlerweile fast die Hälfte des nach Europa importierten Palmöls im Tank landet.

Dabei ist Palmöldiesel ein Klima- und Regenwaldkiller, seine Produktion stößt etwa dreimal so viel Treibhausgase aus wie konventionelle Kraftstoffe auf der Basis von Erdöl. Die EU hat nun viel zu spät einen Ausstieg aus Palmölkraftstoffen beschlossen und dabei andere ebenfalls schädliche Biokraftstoffe, zum Beispiel aus Soja, außen vorgelassen. Auch Soja, Zuckerrohr, Mais oder Raps gehören nicht in den Tank. Nur umweltfreundliche Mobilität und Verkehrsvermeidung können unser Klima und unsere Wälder schützen.

Wir fordern:



Sorgfaltspflichtengesetz für Unternehmen: Keine Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen

Keine Biokraftstoffe aus Agrarprodukten: Mobilitätswende jetzt

Kein Tropenwald im Futtertrog: Tierproduktion drastisch reduzieren

Den kostenlosen Flyer "Hände weg vom Tropenwald" kannst du gerne hier bestellen