
Freispruch: Klimaschutz bleibt Handarbeit!
Erster Gerichtsprozess gegen Aktivist im Kontext der Proteste gegen Tesla
ROBIN WOOD-Aktive zeigen ihre Unterstützung beim ersten Gerichtsprozess zu den Tesla-Protesten. Im Frühjahr 2024 hatten mehrere Aktionen gegen den Ausbau des Tesla-Werks in Brandenburg und die Ausbeutung von Natur und Mensch stattgefunden. Nun stand der erste Aktivist in Fürstenwalde (Spree) vor Gericht und wurde umgehend freigesprochen. Obwohl Polizei und die werkseigene Security gegen den Angeklagten Sturm liefen, überzeugten ihre Einwände das Gericht nicht. Wir sehen uns damit bestätigt: Klimaschutz ist kein Verbrechen. Während ROBIN WOOD-Aktive auch dezentral ihre Solidarität erklären, waren einige vor Ort.
Auch ROBIN WOOD-Aktive hatte sich an Protesten im Rahmen des Protestcamp „Wasser, Wald, Gerechtigkeit“ beteiligt. Zum einen mit einer Kletter-Protestaktion direkt am Tesla-Werk unter dem Slogan „Verkehrswende statt Autokonzerne“. Zum anderen mit einer Protestaktion vor dem Tesla-Store (Verkaufszentrum) direkt in Berlin Mitte – dort fand die Aktion unter dem Motto „Saubere Autos sind eine dreckige Lüge“ statt. Beide Aktionen setzten Zeichen für eine klimagerechte Verkehrswende und gegen den Ausbau der Giga-Fabrik.
„Ich möchte als Elektroniker nicht durch die Wirtschaft dazu verleitet oder gezwungen sein, Produkte herzustellen, die unserer Gesellschaft, Umwelt und dem Klima mehr schaden als nutzen. Ich bin dagegen, massenhaft Pkw oder Rüstungsgüter statt Lastenräder, Elektrobusse oder Schienenfahrzeuge für den ÖPNV herzustellen. Durch die Krise der Automobilindustrie sehen wir jetzt wiederholt Werksschließungen und Kurzarbeit. Diese Krise darf nicht durch eine Übernahme von Werken durch Rüstungskonzerne beantwortet werden – stattdessen brauchen wir eine Umstellung der Produktion auf gesellschaftlich notwendige Güter“, sagt der angeklagte Aktivist. Er fährt fort: „Außerdem sind Privat-PKWs im Flächenverbrauch, Energieverbrauch und im hohen Unfallrisiko im Vergleich zu Schienenfahrzeugen und Fahrrädern sehr unvorteilhaft für die Natur und Gesellschaft. Ein elektrischer Linienbus braucht gerade mal so viel von den problematischen Lithium wie zwei Tesla Model S Long Range, kann aber 15 mal mehr Menschen transportieren."
Im November 2024 wurde die Waldbesetzung trotz Versammlungsbescheid geräumt und die Waldfläche durch die folgende Rodung zum wiederholten Male verkleinert, obwohl das verwüstete Gelände schon vorher viel Platz für die Erweiterung des Tesla-Werks bot. Offensichtlich sieht das Tesla-Management seine Giga-Fabrik selbst nicht als Teil eines friedlichen „Auenlands“, sondern als Teil von „Mordor“. Die Tesla-Werkschutz-Autos mit Überwachungskameras tragen stolz den Namen „Sauron“.
Wie die Entwaldung nicht aufhört, so hört auch der Protest dagegen nicht auf: Es gründete sich jüngst unter Beteiligten der BI Grünheide eine neue Bürgerinitiative gegen die Rodung von unglaublichen 430 ha Wald bei Fürstenwalde (Spree). Das Gleiche gilt für die Proteste für eine sozial-ökologische Mobilitätswende, so setzen sich Menschen weiterhin für ein sozial gerechtes Nahverkehrs-Ticket oder gegen den Neubau von Autobahnen ein.
„Fast jeder positive Wandel in der Gesellschaft hat mit Menschen angefangen, die sich zusammenschließen und Neues probieren, für Ideale einstehen und kämpfen. Und wenn diese Kämpfe erfolgreich sind, verbucht die Gesellschaft diese am Ende oft als Erfolg. Wer weiß – vielleicht ist das ja am Ende auch bei den Protesten gegen den Ausbau des Tesla-Werks der Fall. Beziehungsweise: Im Größeren gedacht mit der sozial-ökologisch gerechten Mobilitätswende. Doch bis dahin wird wohl erstmal noch versucht, die Proteste klein zu halten und einzelne Menschen mit Anzeigen zu belasten“, schreibt Alberta, Mitglied von ROBIN WOOD.
Lasst uns gemeinsam weiterhin für Klimagerechtigkeit und eine sozial-ökologische Mobilitätswende, in der alle einbezogen und mitgedacht werden, einstehen! Klimaschutz ist kein Verbrechen – deshalb standen die Aktiven von ROBIN WOOD heute an der Seite des Aktivisten!