Film „Die Stimme des Regenwaldes”

Der Film "Die Stimme des Regenwaldes – die wahre Geschichte von Bruno Manser" startet am 22. Oktober in den Kinos. Direkt vorweggenommen: Der Film ist in mancher Hinsicht sehr kritisch zu beurteilen. Was er aber auf erschütternde Art und Weise zeigt, ist die bis heute andauernde, ungebremste, oftmals illegale Abholzung tropischer Regenwälder ungeachtet ihres unfassbaren Wertes. Die Menschen vor Ort müssen allzu oft ohnmächtig mitansehen, wie ihr Lebensraum zerstört wird.

Hintergrund

Die Penan stehen der Zerstörung ihres Lebensraumes gegenüber, vor mehr als 20 Jahren genauso wie heute. 90% der Regenwälder Sarawaks sind inzwischen gerodet, bis vor wenigen Jahren erstreckte sich der Urwald in dem Bundesstaat Malaysias noch über eine Fläche halb so groß wie Deutschland. Dennoch haben sie den Kampf nicht aufgegeben – gewaltfrei und friedlich.

Ankündigungstext laut Presseheft:
„Die wahre Geschichte von Bruno Manser. 1984: Auf der Suche nach einer Erfahrung jenseits der Oberflächlichkeit der modernen Zivilisation reist Bruno Manser in den Dschungel von Borneo und findet sie beim nomadischen Stamm der Penan. Die Begegnung verändert sein Leben für immer. Als die Penan von massiver Abholzung bedroht werden, nimmt Manser den Kampf gegen die Waldzerstörung mit einem Mut und einem Willen auf, die ihn zu einem der berühmtesten und glaubwürdigsten Umweltschützer seiner Zeit machen.“

Kritik

Der Film, auch wenn er als die wahre Geschichte Bruno Mansers betitelt wurde, ist eher eine Interpretation dessen, die der Realität nicht entspricht – eine Heldenerzählung über Bruno Manser mit einem romantisierten Blick auf die Penan, denen nur eine Statistenrolle zugewiesen wurde.

Dennoch ist er sehenswert, weil er auch zum Nachdenken anregt. Der Film ist emotional: beeindruckende Bilder unterlegt mit ergreifender Musik. Letztlich gibt er Mut, aufzustehen und sich für den Schutz unserer Wälder einzusetzen – ob für die Urwälder Sarawaks, die letzten Natur- und Urwälder Europas in Skandinavien und in den Karpaten oder den für eine Autobahn rodungsbedrohten Dannenröder Wald, kurz Danni, in Hessen. Die Dringlichkeit zum Schutz der Wälder wird enorm deutlich.

Die Darsteller*innen sind keine professionellen Schauspieler*innen, sondern Penan. Einige von ihnen haben Manser noch persönlich gekannt und waren mit ihm an den Blockaden beteiligt, so der Regisseur, Niklaus Hilber. Vor 20 Jahren verschwand Bruno Manser. Der gewaltfreie Kampf der Penan für die Bewahrung von einem der ältesten Regenwälder der Erde dauert bis heute an.