Fackelmann muss Einsatz afrikanischer Tropenhölzer einräumen

Der Haushaltswarenproduzent Fackelmann hat nach einer langen Phase des Leugnens nun endlich eingeräumt, afrikanisches Tropenholz verwendet zu haben, dessen legale Herkunft nicht belegt war. ROBIN WOOD hatte bei Testkäufen Messer und einen Pizzaheber von der Firma Fackelmann gefunden, deren Griffe aus afrikanischen Sapeli und Sipo bestanden. Dies beweisen von uns veranlasste Analysen durch das renommierte Thünen-Institut. Beide Hölzer stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und stammen aus dem tropischen Afrika – einer krisenreichen Region, in der nach Schätzungen von INTERPOL zwischen 50 und 90 Prozent der Holzernte illegal geschlagen wird.

Trotz mehrmaliger Vorlage dieser Analyse-Ergebnisse hatte Fackelmann jedoch über Monate bestritten, entsprechendes Holz zu verwenden. Man verwende für die entsprechenden Produkte ausschließlich ein „lokales, südchinesisches Hartholz (Kelong, eine lokale Baumart)“, hieß es in einer Erklärung. Fackelmann legte ROBIN WOOD sogar ein Paket mit einer angeblich chinesischen „Kelong-Probe“ vor, das die Angaben des Unternehmens beweisen sollte. Auch diese Proben ließ ROBIN WOOD im Thünen-Institut analysieren. Das wenig überraschende Ergebnis: Auch dabei handelte es sich um die afrikanische Tropenholzart Sapeli.

Nun hat Fackelmann auf den öffentlichen Druck reagiert und verkündet, für die entsprechenden Messer künftig Rotbuchenholz verwenden zu wollen und die anderen Artikel auslaufen zu lassen. ROBIN WOOD fordert Fackelmann dazu auf generell auf den Einsatz von Tropenholz aus Raubbau zu verzichten. Um solche Fälle künftig zu verhindern, setzt sich ROBIN WOOD dafür ein, dass die EU-Holzhandelsverordnung verschärft und Holzart- und Herkunft verbindlich am Produkt angegeben sein müssen.

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Foto ▸ Reiner Tegtmeyer/Global Witness