Für eine Welt von allen, mit allen, für alle!

Lange haben wir überlegt, ob wir als Umwelt- und Naturschutzorganisation die Lage an der griechischen Grenze kommentieren sollten. Doch was sich derzeit in der griechisch-türkischen Grenzregion abspielt, reiht sich ein in eine Spirale eskalierender  Unrechtsstaatlichkeit und einer den Menschenrechten abgewandten Politik, zu der wir nicht schweigen wollen: Push-Backs, Massenabschiebungen, der Entzug von Grundrechten, An- und Übergriffe auf Migrant*innen, die sich Schutz suchend auf den Weg in die EU gemacht haben. In eben jenes Europa, das in Hochglanzbroschüren die Gültigkeit der nach dem Weltkrieg und für alle gleichermaßen geltenden Grund- und Menschenrechte feiert; jenes Europa, das von aller Welt drastische Schritte im Kampf gegen den Klimawandel fordert und dann doch am liebsten mit Lobbyisten aus den dreckigen Industrien Maßnahmen abstimmt; jenes Europa, das sich schützend vor die heimische Waffenindustrie stellt und damit den von Gewalt bedrohten Menschen weltweit den Rücken zukehrt; eben jenes Europa, das im Jahr 2012 den Friedensnobelpreis bekommen hat als Würdigung für seinen Beitrag zu Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten. Alles längst vergessen?

Die Entwicklungen in Deutschland, der Europäischen Union und der Welt sind alarmierend. Rechte Demagogen sind in staatstragende Ämter aufgestiegen, es grassieren Populismus und Ignoranz. Der Klimwandel-Leugner avanciert zu einem anerkannten Experten und sät damit auch Zweifel bei denen, die bisher die sachkundigen Warnungen von Wissenschaftler*innen sowie Umwelt- und Menschenrechtsbewegungen ernst genommen haben. Dies dürfen wir nicht ignorieren, denn es betrifft den Kern dessen, wofür wir stehen: Unser Ziel ist die Erhaltung von Natur und Umwelt als Lebensgrundlage von Menschen, sowie die Wahrnehmung und der Einsatz für die Bewahrung der Grundrechte. ROBIN WOOD widmet sich bald schon seit fast 40 Jahren dieser Aufgabe und hat dabei in seiner Arbeit noch nichts an Aktualität eingebüßt - im Gegenteil. Der voranschreitende Klimawandel wird zum Flaschenhals in der Menschheitsgeschichte, und die Auswirkungen durch ein auf Ausbeutung und Wachstumszwängen beruhendes System werden immer offenkundiger und gewaltiger. Der Bedrohung können wir nur gemeinsam begegnen.

Im Kampf gegen die Denker*innen von gestern und die Täter*innen von heute müssen wir die Welt von morgen gemeinsam aufbauen und zusammenhalten. Denn Ignoranz bereitet den Nährboden für Klimawandel und Ressourcenkriege, die wiederum führen zu Fluchtbewegungen und künftig zu einer Welt, die wir entschieden ablehnen: eine Welt aller gegen alle. Wir wollen eine Welt von allen, mit allen, für alle. Und diese Welt beginnt dort, wo wir uns auf die Seite der Entrechteten stellen. Die Würde des Menschen ist unantastbar! Kein Kohlekonzern ist systemrelevant; kein Waffenexport ist ein Beitrag zum Frieden; kein Mensch ist illegal! Wir fordern von der Politik konsequente Maßnahmen gegen Klimazerstörung, gegen die Umweltzerstörung und gegen die Illegalisierung von Menschen und wir fordern deren Umsetzung jetzt!