Für ein wirkungsvolles Lieferkettengesetz gegen Entwaldung!

Kommende Woche will die EU-Kommission ihren Gesetzentwurf zu "entwaldungsfreien Lieferketten" veröffentlichen. Gemeinsam mit 55 weiteren Umweltorganisationen fordert ROBIN WOOD in einem Brief an EU-Vizepräsidenten Frans Timmermans und Umwelt-Kommissar Virginius Sinkevičius, diesen Gesetzentwurf nicht zu verwässern. Ansonsten würde das Gesetz sein klares wie bedeutendes Ziel verfehlen: Die Zerstörung von Wäldern und Ökosystemen für den Konsum der EU zu stoppen!

Im Laufe der vergangenen Monate hatten zahlreiche Umweltverbände und Organisationen gegenüber der EU-Kommission wiederholt deutlich gemacht, was es für ein wirkungsvolles Lieferkettengesetz braucht. Zu den wichtigsten Anforderungen, die ein wirksames Gesetz erfüllen muss, zählen:

  • der Schutz von weiteren wertvollen Ökosystemen neben Wäldern
  • der Schutz der international anerkannten Menschenrechte
  • eine umfassende Definition aller Rohstoffe und Produkte, für die das Gesetz gelten soll
  • keine Ausnahme von Sorgfaltspflichten für Rohstoffe und Produkte aus Ländern mit vermeintlich niedrigem Risiko für Entwaldung
  • und die Berücksichtigung von Vorschriften für die Finanzbranche

Etwa 80 Prozent der globalen Entwaldung ist auf landwirtschaftliche Produktion zurückzuführen. Trotz zahlreicher Selbstverpflichtungen der Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten hat sich nicht viel verbessert: Landwirtschaft bleibt die Hauptursache für die Zerstörung von Lebensräumen, von Wäldern und anderen wertvollen und artenreichen Ökosystemen.

Deshalb ist ein gesetzlicher Rahmen notwendig. Das Gesetz für „entwaldungsfreie Lieferketten“ soll EU-weit für Agrarrohstoffe gelten, deren Anbau im Zusammenhang mit Entwaldung steht. Sojafelder, soweit das Auge reicht, Ölpalmplantagen bis zum Horizont, wo einst artenreiche Tropenwälder standen – dies soll in Zukunft verhindert werden. Der Konsum Europas darf nicht länger zur Zerstörung der Wälder dieser Erde führen!