Für ein autofreies Stuttgart

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Unter dem Motto „Stadt für Menschen statt für Autos“ lief heute in Stuttgart eine Demonstration, zu der mehrere Umweltverbände aufgerufen hatten. Auch ROBIN WOOD Stuttgart war unter den aufrufenden Organisationen zur Demo, die im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche und dem so genannten PARKing Day stattfand. Es gab zwei Demozüge: eine Fahrrad- und eine Laufdemo, die sich um 17 Uhr am Charlottenplatz zu einer Kundgebung trafen. Mehr als 300 Menschen schlossen sich dem Protest an, um auf die zentrale Rolle der Verkehrswende für den Klimaschutz hinzuweisen.

Auf der Abschlusskundgebung verlas Friederike Votteler von den Naturfreunden Stuttgart eine Rede von Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, die leider nicht persönlich anwesend sein konnte. Barbara Metz kritisiert vor allem die steigenden Verkaufszahlen von SUVs: "Das, was aktuell von den Autobauern an Fahrzeugen auf die Straße gebracht wird, ist eine Kampfansage an Fußgänger und Radfahrer. Es ist eine Kriegserklärung an den Klimaschutz, denn die Emissionen im Verkehr sinken nicht. Sie steigen. Und das liegt an der Flut von SUV, von Geländewagen, von überdimensionierten CO2 Schleudern, die tagtäglich verkauft werden.“

Während der Abschlusskundgebung entrollten Aktivist*innen der Stuttgarter ROBIN WOOD-Regionalgruppe vor dem baden-württembergischen Verkehrsministerium ein Banner mit dem Slogan „Wie lange noch? Autos raus aus unseren Städten!“. Sie fordern eine Abkehr von autozentrierter Stadtplanung und mehr Platz für Menschen statt für SUVs, die besonders zum Flächenfraß beitragen. Sie fordern außerdem ein Tempolimit von 30km/h für Autos in Städten und endlich entschlossenere Maßnahmen, um die vielen Verkehrsunfälle drastisch zu reduzieren.

„Es ist entsetzlich, dass wir 2020 immer noch dafür protestieren müssen, dass es endlich ein Umdenken in der Verkehrspolitik und in der Stadtplanung gibt.“, meint Eberhard Linckh von ROBIN WOOD Stuttgart. „Stuttgart hat seit Jahren ein Stau- und Feinstaubproblem. Schon 1986 wurde hier am Karlsplatz die Ausstellung "Alptraum Auto" organisiert. Und seither ist die Flut an Autos stetig angestiegen. Daher fordern wir, dass Autos endlich aus den Innenstädten verbannt werden. Wenn wir eine nachhaltige Zukunft wollen, heißt es jetzt Vorfahrt für den Radverkehr und den ÖPNV!“

Heute gab es bundesweit Proteste für eine Verkehrswende, die gleichzeitig die Forderungen der ÖPNV-Beschäftigten in den aktuellen Tarifverhandlungen unterstützen. Auch ROBIN WOOD fordert den Ausbau des klimafreundlichen ÖPNV, der mit besseren Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen einhergehen muss. Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, dass Beschäftigte im ÖPNV systemrelevant sind.