
CCS? Nej, tak! Stop Fake Renewables! - Protest in Stuttgart
CCS? Nej, tak! Stop Fake Renewables!
Unter der Agenda “Enabling Cross-Border CO₂ Infrastructure in der DACH Region“ treffen sich Regierungsvertreter*innen Dänemarks und Baden-Württembergs, Bayerns, der Schweiz und Österreich heute und morgen in Stuttgart, um über zukünftige Infrastrukturprojekte zum Transport von CO2 durch Europa zu debattieren. Vor dem Tagungsort, dem Neuen Schloss, wurden sie von einer Protestkundgebung aus mehreren Organisationen mit einem dänischen Sprechchor "Nej til et liv med CO₂" (Nein zu einem Leben auf CO₂) empfangen. ROBIN WOOD-Aktivist*innen entrollten vor dem Tagungsort am Neuen Schloss in Stuttgart ein Protestbanner mit dem Text: “CCS? Nej, tak! Stop Fake Renewables!“ (auf deutsch: CCS Nein Danke! Fake-Erneuerbare stoppen!) Die dänische Delegation hat die Kundgebung und das Banner aufmerksam zur Kenntnis genommen.
Unter CCS (Carbon Capture and Storing) versteht man die Abscheidung und Speicherung von C02, das bei industriellen Prozessen und in der Energieproduktion anfällt. Es soll dauerhaft unterirdisch gelagert werden, um weitere Klimaschäden zu vermeiden.
Um das CO2 zu transportieren, müssten Pipelines und Speicheranlagen gebaut werden. Baden-Württemberg wird dabei als deutsches Bundesland „im Herzen Europas” in einer Schlüsselposition eines zukünftigen Transitkorridors betrachtet.
„Die CCS-Lobby nährt die Illusion, wir könnten weiter produzieren wie bisher und der CO2-Müll ließe sich sicher entsorgen”, sagt Eberhard Linckh. “Dabei ist die Langzeitstabilität von CO2-Lagerstätten bislang nicht erforscht. CO2-Pipelines bergen unkalkulierbare Gefahren für die Bevölkerung und die Technologien zur Speicherung von CCS sind unausgereift und erhöhen nach heutigem Stand möglicherweise sogar die Schäden an Klima und Biodiversität."
Vor diesem Hintergrund haben heute 41 Nichtregierungsorganisationen, darunter ROBIN WOOD, auch ein Briefing an Entscheidungsträger*innen der Europäischen Kommission, die Mitglieder des Europäischen Parlaments und die EU-Mitgliedstaaten gesendet und eine Pressemitteilung veröffentlicht. Sie drängen darauf, dass die EU-Vorschriften zur Beseitigung von Kohlenstoff, der bei der Verbrennung von Biomasse wie etwa Holz entsteht, so gestaltet werden, dass sie die Klimakrise nicht verschlimmern.