Atomschiff Link Star im Hamburger Hafen am 28.3.2019

Atomfrachtschiff „Link Star“ macht in Hamburg bei der HHLA fest

Erneut werden Brennelemente aus Lingen zu finnischem AKW transportiert

01. April 2019
Energie
Cécile Lecomte
ROBIN WOOD Hamburg/Lüneburg
Blog

Die „Link Star“, ein Atomfrachtschiff der „Godby Shipping AB“, hat am 29. März im Hamburger Hafen am Unikai (Liegeplatz 3/4) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) angelegt. Das Schiff hatte in der Vergangenheit u.a. Brennelemente aus der niedersächsischen Uranfabrik Lingen nach Finnland / Rauma in das neue, noch nicht in Betrieb genommene AKW Olkiluoto 3 vom Typ EPR und in das bereits bestehende AKW gebracht. Der aktuelle Transport ist ebenfalls auf dem Weg nach Finnland.

Beobachter*innen berichten, dass in der Nacht vom 29. auf den 30. März fünf mit radioaktivem Material beladene LKW die Brennelementefabrik Lingen Richtung Hamburg verlassen hatten. Die Brennelemente wurden anschließend am Unikai im Hamburger Hafen verladen.

Die HHLA hatte vor einem Jahr eine Verzichtserklärung unterschrieben. Darin verspricht das Unternehmen, freiwillig auf den Transport von Kernbrennstoffen (angereichertem Stoff) zu verzichten.

Am 30. Juni vergangenen Jahres hatten Aktivist*innen von ROBIN WOOD jedoch erneut einen Brennelemente-Transport am Unikai der HHLA beobachtet (zum Bericht). Die HHLA hatte daraufhin erklärt, auf die Transporte zwar zu verzichten, die aktuellen noch laufenden Aufträge aber erfüllen zu wollen.

Beim jetztigen Transport, der von Aktivist*innen der Hamburger Anti-Atomgruppe SAND publik gemacht wurde, nutze die HHLA die gleiche Ausrede. Laut NDR schweigt die HHLA nach wie vor über einen konkreten Termin. "Wann der letzte Atomfrachter bei Unikai wieder ablegt, ist bislang nicht bekannt", ist dort zu lesen.

"Ankündigungen reichen nicht aus. Wir wollen Fakten sehen. Wir fordern weiterhin die Entwidmung des Hamburger Hafens  für Atomtransporte und werden mit öffentlichkeitswirksame Aktionen auf diese Transporte aufmerksam machen und uns quer stellen“, erklärt ROBIN WOOD-Aktivistin Cécile Lecomte.