„Wenn Konzerne den Protest managen“
Eine neuerschienene Tagungs-Doku
Mit dem Thema hatten die Organisatoren einen Nerv getroffen. „Wenn Konzerne den Protest managen“ – unter diesem Titel veranstaltete Robin Wood gemeinsam mit LobbyControl, Linke Medienakademie und dem Online-Portal klimaretter.info am 26. September 2015 eine Tagung in Berlin. Rund 170 TeilnehmerInnen diskutierten an der Humboldt-Uni aktuelle Strategien, die Unternehmen anwenden, um Akzeptanz für oftmals milliardenteure Projekte zu beschaffen. Jetzt ist eine 20seitige Broschüre zur Dokumentation der Tagung erschienen. So wird das in der Zivilgesellschaft vorhandene Wissen samt praktischen Tipps für andere Initiativen verfügbar.
Die AutorInnen machen anhand von Beispielen anschaulich, wie Astroturf und Grassroots-Lobbying ablaufen. Analysiert wird zudem, wie Beteiligungsverfahren dafür eingesetzt werden, Protest zu kanalisieren und zu spalten und welche Gegenmittel es gibt.
Um den ProtestmanagerInnen einen Strich durch die Rechnung zu machen, ist Transparenz wichtig. Daher stellt die Broschüre die Projekte Klima-Luegendetector, Lobbypedia und Sourcewatch.org vor, die Aufklärung über Greenwashing und unternehmensfinanzierte „Bürger“initiativen leisten. Ergänzt wird das ganze durch Hinweise auf interessante Internet-Seiten und weiterführende Literatur.
Im Frühjahr 2016 soll der Broschüre ein ausführlicherer Tagungsband folgen.
[Update: Dieser Tagungsband ist inzwischen erschienen: Dokumentation der Tagung vom 26.9.2015]
Weiterer Literatur-Tipp: Beitrag von Ute Bertrand "Wie Unternehmen Protest managen und Beteiligung simulieren" im Kursbuch Bürgerbeteiligung#2 von 2017.