Klimawandel – schneller als die Politik erlaubt

AktivistInnen von ROBIN WOOD protestieren heute Vormittag in Göttingen gegen die unzureichende und viel zu zögerliche Klimapolitik der Bundesregierung. Anlässlich des aktuell stattfindenden Weltklimagipfels in Bonn spannten sie ein Transparent mit der Aufschrift „Klimawandel – schneller als die Politik erlaubt“ nahe der stark befahrenen Kreuzung An der Lutter / Am Papenberg.

Die ROBIN WOOD-AktivistInnen nehmen die nationalen Versprechungen sowie die internationale Konferenz zum Anlass, um eine zügige und konsequente Energie-, Verkehrs- und Agrarwende zu fordern, damit das Ziel, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, noch erreicht wird.

„Deutschland muss vor der eigenen Haustür anfangen, mit gutem Beispiel vorangehen, und sich auch auf internationalem Parkett für einen wirksamen Klimaschutz stark machen", fordert ROBIN WOOD-Aktivist Gereon Ibels.

Dazu gehört hierzulande ein verbindlicher Zeitplan für den Kohleausstieg bis zum Jahr 2025 verbunden mit Maßnahmen zur Energieeinsparung und zum schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Noch aber ist Deutschland Weltmeister in der Verstromung der besonders klimaschädlichen Braunkohle. „Angesichts der weitaus klimafreundlicheren Erneuerbaren Energien ist ein Festhalten an der Braunkohleverstromung unhaltbar“, sagt Ibels. „Und dies, wo Deutschland weitaus mehr Strom erzeugt, als es benötigt!"

Erforderlich ist außerdem eine Mobilität frei von fossilen Kraftstoffen. Verkehrsvermeidung und -verlagerung auf Fuß, Rad, ÖPNV oder Schiene sowie Verkehrsverbesserung durch mehr Energieeffizienz und weniger Schadstoffausstoß müssen jetzt realisiert werden, um unsere Erde nicht „vor die Wand zu fahren“.

Gerade im Verkehrssektor hat die Klimapolitik der Bundesregierung im Autoland Deutschland versagt. Die Emissionen des Verkehrssektors tragen hierzulande mit einem Anteil von rund 25 Prozent am Gesamtausstoß erheblich zur Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre bei. Steigerungen in der Effizienz von Fahrzeugen wurden vor allem durch Leistungserhöhungen sowie durch das zunehmende Verkehrsaufkommen aufgehoben, der Anteil von Diesel im Tank nimmt zu, der Straßengüterverkehr wächst weiter.

Das Pariser Klimaschutzabkommen von vor zwei Jahren bildet nun den Rahmen für die Weltklimakonferenz vom 6. bis zum 17. November in Bonn. Es ist höchste Zeit, verbindliche Regeln und konkrete Maßnahmen zu beschließen, um die zerstörerischen Folgen des Klimawandels zu begrenzen.

Kontakt:
ROBIN WOOD-Regionalgruppe Göttingen vor Ort, Tel.: 0176 / 73 10 35 61
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressesprecherin, Tel. 0171 / 835 95 15, presse [at] robinwood.de