Dreist: Wiesenhof schafft Tatsachen

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Bannerprotest gegen den Beschiss bei Wiesenhof, Königs Wusterhausen 18.4.2017
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Foto ▸ Gudrun Eichler, BI "KW stinkt's"

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Protest beim Erörterungstermin am 30.3.2017 gegen die Erweiterung des Wiesenhof-Schlachthofs
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Auch drinnen wurde das Protestbanner entrollt
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Foto ▸ ROBIN WOOD

Man hätte in der Event-Halle von Königs Wusterhausen eine Stecknadel fallen hören können, als im Rahmen des Erörterungstermins am 30.03.2017 zur von Wiesenhof beantragten Erweiterung ihrer Schlachtkapazitäten von einer Einwenderin die Frage gestellt wurde, ob denn die Schlachtkapazitäten nicht jetzt schon erhöht worden seien. Alle Augen starrten gebannt und erwartungsvoll auf die anwesenden Vertreter*innen des Konzerns. Diese jedoch blickten sich nur gegenseitig fragend an. Als klar wurde, dass keine*r sich zu der Frage äußern würde, sah mensch sie in ihren Stühlen immer kleiner werden.

Doch die Einwender*innen ließen nicht locker, verlangten immer wieder ein klares „ja“ oder „nein“ und wiesen darauf hin, dass diese Wörter an sich gar nicht so schwer auszusprechen seien. Auch Benjamin Raschke, agrarpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, bat um eine Antwort, um mit dem Erörterungsverfahren fortfahren zu können und betonte, dass die Antwort spätestens nach einer Anfrage im Landtag an die Öffentlichkeit gelangen würde. Schweigen.

Eine Woche später wird die Frage dann von Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger beantwortet: „Die angesprochene Kapazitätserhöhung ist erfolgt. Wir befinden uns derzeit in der Überprüfung des Sachverhaltes.“

Und wieder einmal schafft Wiesenhof erst einmal Tatsachen, um sie dann im Nachhinein legalisieren zu lassen.

Bereits einige Jahre zuvor hatte Wiesenhof in Niederlehme illegal Gebäude gebaut, die von den zuständigen Behörden erst im Nachhinein genehmigt wurden. Als Begründung für den Neubau nannte Wiesenhof (und nennt das Unternehmen noch heute) das „Tierwohl“. Ganz nebenbei aber hat Wiesenhof damit den Grundstein für die Steigerung der Schlachtkapazitäten gelegt! Denn nun haben sie rein rechtlich genug Platz, um noch mehr Tiere zu schlachten, ohne neue Gebäude errichten zu müssen. Das zeigt, mit welchen Methoden das Unternehmen Stück für Stück seine Vorhaben durchzusetzen versucht. Das größere Bild sieht mensch erst beim Zusammenlegen der Puzzleteile.

Wiesenhof schafft Jahr für Jahr Tatsachen. Ihre Tierfabriken zerstören Mensch, Tier und Umwelt.

Uns ist längst klar, dass die Tierproduktion drastisch reduziert werden muss, anstatt Schlachtfabriken zu erweitern. In Niederlehme - und überall.