Schluss mit Raubbauholz!

Es hatte gerade aufgehört zu regnen, als an diesem trüben Hamburger Wintermorgen im fünften Stock des Kaufhof-Gebäudes die Fenster aufgingen und zwei mit dicken Rucksäcken beladene ROBIN WOOD-AktivistInnen begannen, sich an der Fassade abzuseilen. Es erforderte 30 Minuten harter Arbeit, bis endlich das große Banner mit der Aufschrift: „Schluss mit Raubbauholz bei GALERIA Kaufhof“ entrollt war. Viele PassantInnen blieben stehen und ließen sich darüber informieren, in welchen Kaufhof-Produkten ROBIN WOOD Raubbauholz aus den afrikanischen Tropen aufgespürt hatte.

In den Wochen vor der Aktion hatten wir auf der Suche nach illegalen Tropenhölzern bei GALERIA Kaufhof, real,- und METRO CC, alles Geschäfte der METRO-Gruppe, verschiedene holzhaltige Produkte eingekauft und von einem Experten des Thünen-Instituts begutachten lassen. In fast allen für uns verdächtig aussehenden Produkten wurde Tropenholz gefunden. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, vor allem südostasiatische und lateinamerikanische Hölzer zu finden. Aber die Analysen brachten eine Überraschung. Die verwendeten Tropenhölzer stammen allesamt von Baumarten aus dem tropischen Afrika – einer krisenreichen Region, in der nach Schätzungen von Interpol zwischen 50 und 90 Prozent der Holzernte illegal geschlagen wird. Die von uns gefundenen Holzarten stammen darüber hinaus alle von durch Übernutzung gefährdeten Baumarten und stehen bis auf eine Ausnahme auf der Roten Liste.