S21 – ROBIN WOOD fordert: Umstieg jetzt!

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Foto ▸ Eberhard Linckh

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Foto ▸ Jens Volle

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Foto ▸ Jens Volle

ROBIN WOOD-KletteraktivistInnen demonstrieren für einen Umstieg aus dem völlig überteuerten und verkehrspolitisch unsinnigen Projekt S21. Während Bahnchef Grube und die Spitzen beteiligter Unternehmen auf der vor sechs Jahren symbolisch gestarteten Baustelle im Stuttgarter Schlossgarten die Grundsteinlegung inszenierten, entrollten AktivistInnen von einer Baubrücke in Sichtweite ein Banner mit dem Slogan: „Raus aus der Grube! Umstieg jetzt“. Zeitgleich demonstrierten Hunderte StuttgarterInnen mit „Umstieg 21“-Schildern.
Mit der Aktion unterstützt ROBIN WOOD das Konzept „Umstieg 21. Stuttgart21 umnutzen: Auswege aus der Sackgasse“. Erstellt hat es eine Arbeitsgruppe aus ArchitektInnen und IngenieurInnen für das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21. Es sieht vor – statt des unterirdischen Neubaus – den Kopfbahnhof zu erhalten und zu optimieren. Die bereits im Bau befindliche Neubaustrecke Wendlingen-Ulm (NBS) soll fertiggestellt und integriert werden. Der öffentliche Nahverkehr soll neu geregelt werden. Auf einem bislang von der Baulogistik belegten C-Areal wird zügig ein verkehrsberuhigtes Wohnquartier errichtet.
Ein Umstieg ist machbar und dringend nötig – aus finanziellen und verkehrspolitischen Gründen. Stuttgart 21 ist inzwischen das teuerste Projekt der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Am Montag hat der Bundesrechnungshof ein seit langem erwartetes neues Gutachten an den Bundestag geschickt. Bisher ist es der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

„Ich gehe davon aus, dass der Bundesrechnungshof auf Kosten von knapp zehn Milliarden Euro kommt, so wie der renommierte Verkehrsexperte Martin Vieregg in seinem letzten Gutachten. Dafür werden 30 Prozent der Kapazität des Stuttgarter Bahnhofes abgebaut. Das ist der bundespolitische Skandal an Stuttgart 21 und eine Katastrophe für die klimafreundliche Verkehrswende“, sagt ROBIN WOOD-Verkehrsreferentin Monika Lege. Zur Erinnerung: Grundlage der Volksabstimmung über S21 am 27. November 2011 war eine Summe von 4,5 Milliarden Euro – in den Worten von Bahnchef Grube die „Sollbruchstelle“ für das Projekt.
Mit „Umstieg 21“ liegt ein vollständig ausgearbeiteter Vorschlag für einen zukunftsweisenden Verkehrsknotenpunkt vor: Ein Großteil des bisher für den Tiefbahnhof Gebauten wird ideenreich umgenutzt für einen hochmodern umgestalteten Kopfbahnhof: eingebunden in den ICE-Deutschlandtakt, vernetzt mit anderen Verkehrsmitteln.Trotz Umstiegskosten ist dieser Weg um vier bis sechs Milliarden günstiger – Geld, das dringend gebraucht wird, um die heruntergekommene Bahn im ganzen Land zukunftsfähig zu machen.
„Wir erleben jeden Tag, welches Chaos die Großbaustelle in der Stuttgarter City verursacht, und wie wir von Politik und Deutscher Bahn für dumm verkauft werden. S21 ist ein Desaster. Heute ist kein Tag zum Grundsteinlegen, sondern höchste Zeit für den Umstieg 21“, sagt Marina Hartmann von ROBIN WOOD Stuttgart.
Dass führende Politiker in Land und Bund bereits versuchen, sich aus der Verantwortung für das scheiternde Großprojektes zu stehlen, zeigt sich daran, wer sich heute vertreten ließ: Bundesverkehrsminister Dobrindt, Ministerpräsident Kretschmann, Landesverkehrsminister Hermann und der Stuttgarter Oberbürgermeister Kuhn zogen es allesamt vor, dem Festakt fernzubleiben.

 

Weitere Informationen:
Konzept der Arbeitsgruppe „Umstieg 21“: http://www.umstieg-21.de/