G20 – Polizei unterbindet Kletterprotest

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Protestbanner gegen G20 am Boden - KletterInnen wohlauf, vor dem Musical "König der Löwen", Hamburg, 5.7.17
Foto ▸ T. Christensen / ROBIN WOOD

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Nicht gerade wenige PolizistInnen inspizierten Rucksäcke und Protestbanner gegen G20-Gipfel
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Drüben am anderen Ufer treffen sich am Freitag die geladenen Gäste des G20-Gipfels
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G20 won't save climate - Do it yourself
Foto ▸ Tim Christensen / ROBIN WOOD

Hamburg ist im Ausnahmezustand. Die Stadt wirkt wie belagert von 20.000 PolizistInnen und allem, was der Polizeiapparat aktuell aufzubieten hat. Grundrechte? Stehen auf dem Papier. Ermutigend ist, wie viele Menschen das nicht hinnehmen. An etlichen Stellen in der Stadt entstehen kleine Camps, Gemeinden billigen den Zeltaufbau auf Kirchengrund, Menschen treffen sich zum hedonistischen Cornern, es gibt Kunstaktionen wie #1000Gestalten ...

Auch ROBIN WOOD-Aktive wollten heute ein Zeichen des Protests setzen – doch Polizeikräfte schritten dagegen ein. Sie kassierten zwei Banner, bevor die KletterInnen sie – in Sichtweite der Elbphilharmonie – am Vordach des Musical-Gebäudes von „König der Löwen“ anbringen konnten. Die Polizei hielt die Aktiven über Stunden vor Ort fest, durchsuchte sie akribisch, filmte alle Gegenstände und registrierte Personalien – obwohl den Beteiligten juristisch nichts vorzuwerfen war. Die Beschäftigten des Musical-Theaters waren den AktivistInnen gegenüber wohlgesonnen und versorgten sie mit Kaffee. Es gab mit dem Musical-Theater Gespräche darüber, die Banner doch noch aufzuhängen. Dazu kam es aber nicht. Die Polizei beschlagnahmte die Transparente und will sie bis Sonntag um 10:00 Uhr einbehalten – „zur Gefahrenabwehr“.

ROBIN WOOD ruft dazu auf, in den kommenden Tagen massenhaft und offensiv von den eigenen Grundrechten Gebrauch zu machen und in Hamburg für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit auf die Straße zu gehen. Denn es steht nicht zu erwarten, dass die Hauptverursacher des Klimawandels und größten Profiteure von Menschenrechtsverletzungen durch ihre Zusammenkunft beim G20-Gipfel eine Wende zum Besseren einleiten.

Klimaflucht ist heute Alltag und trifft die Ärmsten der Armen am härtesten. Alle G20-Staaten setzen Wirtschaftswachstum über die Bekämpfung des Klimawandels. Wer darauf wartet, dass gerade sie die Rettung der Welt voranbringen, ist verraten und verkauft. Wir alle sind Teil der Veränderung und können Druck von unten aufbauen –  Do it yourself!